Nach einer bla bla bla…ruhigen Nacht nach all diesen bla bla bla… eindrücken und natürlich nach einem reichhaltigen bla bla bla… Frühstück startete unser Tag.
Kurzer Rückblick: Gestern Abend kurz nach 22Uhr, setzte sich Raffi ins “Büro” – Stuhl und Tisch im Hotelzimmer und plante unsere letzten Tage in Luosto. Gegen Susi’s Einwand “mir luege morn de – iz ischs doch ds spät” verschickte Raffi trotzdem per Mail diverse Anfragen für Buchungen. Zu Susi’s erstaunen waren die Finnen noch nicht am schlafen und schrieben Postwenden zurück.
So fuhren wir heute gegen den Mittag Richtung Rentierfarm los. Unterwegs entdeckte Raffi im Wald zwei gut getarnte wilde Rentiere im Schnee liegend, sie schauten etwas irritiert als wir den Rückwärtsgang einlegten und nochmals etwas zurück fuhren um sie besser zu sehen.
Kurzezeit später erreichten wir die Farm. Wir wurden bereits erwartet und durften uns selber auf der Farm umsehen.
Einige Rentiere waren bereits vor den Schlitten gespannt und bereit zur wilden Fahrt. (Naja – bereit zur wilden Fahrt ist übertrieben… laut unserem Guide sind einige Rentieren eher faul und würden sich kaum freiwillig bewegen. )
Zuerst durften wir eine kleine Gruppe von Renntierkälbern füttern, dazu wurden uns kleine Pfannen in die Hand gedrückt um das Essen eigenhändig zu zu bereiten. Die Zutaten bestanden aus Moos und Graspellets. Die Kälber waren hungrig und mampften zufrieden darauf los.
Die Kälber hatten bereits ein Stockmass von ca. 140cm. Die meisten von ihnen hatten das Geweih bereits abgeworfen, noch eines hatte das eindrückliche Geweih und wusste wie damit umzugehen so ging es teilweise auch etwas hart zu und her. Wobei Kälber etwas übertrieben war es handelte sich wohl um sowas wie “Gusti” also Rentiere die knapp ein Jährig waren. Wir nennen Sie hier aber Kälber weil uns dies vom Prospekt so versprochen wurde!
Die Tiere suchten nur für das Essen die Nähe, als die Pfannen leer waren verteilten sie sich wieder etwas. Es war zu erkennen dass diese Tiere trotz Menschenkontakt halbwild leben.
Nun ging es über zum 2. Teil des Programmes. Fünf Rentiere standen in Reih und Glied und waren aneinander befestigt, damit keines aus der Reihe tanzen kann. An jedem Tier war ein Schlitten befestigt die mit Fellen und Decken ausgestattet waren.
Wir nahmen je in einem Schlitten platz, mümelten uns trotz 5 + Kleiderschichten ein und warteten auf den Start des Abenteuers.
Für Susi, die im hintersten Schlitten platz gefunden hat, dauerte das Abenteuer nur eine Millisekunde. Ihr vierjähriges Zugtier hatte entschieden aus dem Gurtzeug zu schlüpfen und ohne Balast eine kleine Tour zu machen. Zum Glück bemerkte der “Fahrer” es einige Meter weiter und stoppte die Tour. Raffi erzählt später dass das Rentier ganz schuldbewusst ihn angeschaut hat und wohl gedacht hatte “Hani öppis falsch gmacht?”.
Es dauerte einige Minuten um das Tier neu zu befestigen und ihm nochmals zu erklären was zu tun war.
Im zweiten Anlauf klappte es nun auch für Susi mit der Fahrt.
Die Schlittenfahrt dauerte ca. 1h und führte uns durch die weiten der finnländischen Wälder. Die Tiere mussten regelmässig angetrieben werden damit sie weitergehen und der Wege führte über diverse Schneehügel auf und ab. Die Fahrt war ganz entspannt und wir kamen definitiv in keine Geschwindigkeitskontrolle.
Nach 1h Stunde fahrt ohne Zwischenfälle, waren wir wieder zurück und uns wurde einen warmer Tee und etwas Süsses in einem Kota serviert.
Ein Kota ist so etwas wie ein aus Leder gefertigtes Tipi, in der Mitte befindet sich eine Feuerstelle.
Wir waren froh um die Wärme und spürten später wieder unsere Füsse und Hände. Wir konnten den Guides noch diverse Fragen stellen über die Tiere das Land etc. es war ein sehr spannender Nachmittag.
Raffi hatte noch eine interessante Unterhaltung mit den co-Gästen der Ausfahrt. Es waren Neuseeländer mit irischen Wurzeln welche dem Sommer der Südhalbkugel entkommen wollten und daher nach Finnland kamen. Sie waren sehr interessiert am Klima in der Schweiz und was so die Unterschiede waren. Die Gäste mussten dann aber schnell verschwinden da ihr Taxi zurück zur Unterkunft wartete, so tranken auch wir unseren Tee aus und fuhren mit dem Mietwagen wieder zurück nach Luosto.
Zurück im Zimmer bewies Raffi gute Ehemann-Qualitäten: er heizte das Cheminee und die Sauna ein. Nach einem Sauna-Gang und einer warmen Dusche, geniessten wir die Wärme vom Cheminee.
Nach einem feinen Abendessen ging es noch auf einen Spaziergang durch das verschneite Luosto.