Nachtrag: Gestern Abend stiegen die Wahrscheinlichkeits-% für Polarlichter bis zu 35-40%. Also regelmässiger Polarlicht-Check aus dem Fenster. Mit Hilfe der Spiegelreflexkamera konnten minime Polarlichter festgehalten werden. Also ab ins Auto, 20Min Fahrt auf den abgelegenen Parkplatz, Stativ und Kamera in Positon bringen. Raffi gelang es einige schwache Lichter festzuhalten, jedoch hatten Susi und Raffi sich das ganze etwas anders vorgestellt. Irgendwann wurde Stativ und Kamera abgebaut und wir kehrten zurück ins Hotel.
Am heutigen Tag wurden wir mit dem Ausruf “I can’t say this name….” “here that’s me” geweckt. Offenbar stand unten am Eingang eine Reisegruppe bereit für einen Ausflug. Der Reiseführer checkte ob alle anwesend sind.
Raffi und Susi waren anschliessend wach und nach dem Frühstücksbuffet auch gestärkt für den heutigen Tag.
Für den heutigen Tag stand der Plan bereits seit gestern fest. Ab auf Whale-Watching Tour. Bepackt mit mind. 5 Schichten Kleidung und Kamera’s bestiegen wir pünktlich um 13Uhr das Schiff am Hafen. Nach ca. 20Min Fahrt und nach einigen lustigen Einführungen über alle Sicherheitshinweise/Verhaltensrichtlinien die es zu beachten gibt (“Dieses Schiff hat seit 26 Jahren keinen Unfall, daran soll sich heute nichts ändern” “wenn Mann über Board darauf achten denn Rettungsring nicht in desen Gesicht werfen” “wenn Sie sich übergeben müssen, bitte nicht aufs Klo gehen – ich habe keine Lust zu putzen, gehen sie aufs Deck und übergeben Sie sich ins Wasser”) sahen wir den ersten Teenager Buckelwal.
Der Tourguide war vorne an Board beim Kapitän positioniert und hatte somit beste Sicht auf den Wal. Er gab in Uhrzeit-Koordinaten an wo der Wal sich befindet (12Uhr/ 3Uhr / 6Uhr/ 9Uhr). Leider drehte sich das Schiff immer frontal zum Wal. Was verhinderte dass man vom seitlichen Deck etwas zu sehen bekamm. Dies war leider sehr frustrierend. Hier und da erhaschten wir jedoch ebenfalls einen Blick auf den Teeny.
Es war schon sehr eindrücklich wie der Wal immer 2-3x auftauchte um Luft zu holen und danach für ca. 5-10min tief abtauchte. Leider blieb es bei dieser Walsichtung. Dies für ca. 2h. Im gesamten war 3x Boote in der Nähe und der Wal wurde von diesen offensichtlich gemobbt, denn sobal sich der Wal bewegte fuhren die Boote ihm hinterher. Dies kannten wir von Norwegen so nicht. Dort war klar dass das Boot sich “still” hält und somit die Wale entscheiden konnten ob sie näher kommen wollen oder sich vom Boot entfernen.
Das Meer wurde immer wie rauer und der Wind war sehr stark. Es war vorallem durch den Wind auch sehr sehr kalt. Immer wieder gingen wir unter Deck um uns aufzuwärmen. Nach knapp 3h waren wir sehr froh, dass das Walmobbing endete und wir zurück an Land gehen konnten. Bei der Rückfahrt wurde es nochmals sehr “schauckelig” und ungemütlich. Susi und Raffi waren heute eher Landratten und keine Wasserratten.
Zurück an Land wehte ein sehr sehr sehr zügiger Wind. Susi war froh konnte sie sich an Raffi halten, denn der Wind im Rücken war effektiv sehr stark und trieb sie nach vorne. Raffi der Fels in der Brandung 🙂
Der Wind nahm auf dem Rückweg immer wie mehr zu, so mussten wir uns mal dagegen lehnen oder drücken.
Zurück im Hotelzimmer entledigten wir uns, unseren unnötigen Schichten und waren bereit für privat Fika (Laut Google= Ganz banal übersetzt ist ein „Fika“ eine Kaffeepause mit leckeren Keksen, Plundergebäck oder Kuchen. Und am liebsten macht man eine solche Kaffeepause zusammen mit jemandem, den man mag. Dabei ist „Fika“ in Schweden ein sehr praktischer Begriff, der sowohl als Substantiv, als auch als Verb genutzt wird. ) Es gab Tee und Schoggi unter der warmen Bettdecke.
Draussen bliess der Wind immer noch stark und so war es richtig gemütlich im warmen drinnen.
Da “Fritiertes” heute immer noch ein Tabu-Thema war, begaben wir uns nach draussen in das ungemütliche Wetter. Wir mussten wieder stark dagegen lehnen um vorwärts zu kommen. Wir entschieden uns für Pizza to go und gingen auf schnellsten Weg wieder ins warme Hotelzimmer.
Aufgrund des Wetters checken wir heute Abend in unregelmässigen Abständen das Polarlicht-App aber eines ist schon jetzt klar. Wir bleiben zu Hause und lassen Polarlichter, Polarlichter sein 🙂