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Auf Safari im Norden

Unser Tag startete pünktlich um 7Uhr, also, wenn das phlegmatische Susi nicht wäre, so wurde es 7.15Uhr. 
Nach einem weiteren reichhaltigen Frühstück und 3-Kleiderschichten später zogen wir los um unser Abenteuer zu starten. 
Die Aurora-Express (Schiff) wartete bereits im Hafen auf uns und wir ging an Board. 

Nach 2,5h fahrt, einige Instruktionen und leichter Sehkrankheit meldete uns der Kaptain “We have spotted whales”.  Dies war unser Signal, sich sofort warm einzupacken und aufs Oberdeck zu gehen. 

Auf dem Oberdeck angekommen stürzten unzählige Eindrücke auf uns ein. Da waren malerische Berge, das erste Tageslicht seit 48h, diverse Vögel am Himmel und das unruhige Meer. Dazu noch die Erwartung, das erste Mal im leben richtige, wild lebende Orcas zu sehen. Nach einigem suchen bemerkten wir dann die ersten Finnen der Orcas und kurz später fingen wir an Orca “Gesichter” zu erkennen. Die Orcas bewegten sich auf die “Aurora Explorer” zu und dann wussten wir kaum mehr wo schauen. Überall konnte man Gischtwolken von ausatmenden Orcas sehen, überall sah man Orcas die interessiert ihre Köpfe aus dem Wasser streckten. Das ganze Schiff wurde demütig und ruhig sogar die hinterletzten Trump-Amerikaner wurden ruhig und waren nur noch am staunen. Die Aurora Explorer schaltete beim ersten Anzeichen naher Wale sofort den Motor aus und uns war klar dass wir nun so lange wie möglich bei den Walen bleiben würden. 

Normalerweise wären wir noch mindestens eine halbe Stunde Richtung offenes Meer gefahren um Wale zu suchen, die Orcas hatten sich aber bereits direkt vor uns breit gemacht. 

Speziell für uns war die Neugier die, die Orcas gegenüber dem RIB Boat (einem kleinen Rennboot in das einige noch stiegen um noch näher an die Orcas zu kommen) zeigten. Sie folgten dem Boot kontinuierlich und umkreisten es immer wieder, vorsichtig mit dem nötigen Abstand aber trotzdem immer fast zum greifen nahe. Aber auch die Aurora Explorer wurde von nahem beäugt und so konnten wir selber die Orcas aus nächster Nähe bestaunen. Uns tat der Seeadler fast leid welcher fast unbemerkt über unserem Schiff kreuzte. In jeder anderen Situation wäre er die Attraktion des Tages gewesen, mit seinen über 2.5m Spannweite war er aber heute nur eine Randnotiz. 

Nach mehr als zwei Stunden Orcas beobachten, zogen es die Orcas etwas weiter weg von der Aurora Explorer. Wir folgten ihnen zwar aber das Schauspiel hatte sich etwas gelegt und man sah nur noch selten einen schwarzweissen Rücken vor uns auftauchen. Zudem dämmerte es langsam wieder ein(so ca. um 13:00) es wurde langsam schwierig eine Wellenkrone von einem Orca zu unterscheiden. Da uns auch langsam die Hände abfallen wollten vor Kälte begaben wir uns zurück in die Kabine und einige Minuten nach Rückkehr in die Kabine steuerte die Aurora Explorer wieder ihren Heimathafen an. 

Während der Rückfahrt war das ganze Publikum immernoch ganz demütig von der Erfahrung und alle waren ruhig aber hatten trotzdem ein frohes Lächeln auf den Lippen. 

In Tromsö angekommen gingen wir zuerst, wie versprochen, bei Anita Meudes vorbei, erzählten ihr von unseren Erfahrungen und kauften uns eine Süssigkeit (Canelsnurre) von Ihrem Laden. Zurück im Hotelzimmer mussten wir uns zuerst einmal Sammeln und die Eindrücke auf uns wirken lassen. Es rief aber schon die Pflicht, Greti (Raffis Mam) hatte in Ihrer Jugend zwei Jahre in Norwegen verbracht und wir wollten ihr Unbedingt Brunost (Braunkäse) nach Hause bringen. Also gingen wir los um noch einmal Tromsö zu durchstreifen. Im Supermarkt deckten wir uns mit Proviant ein für unsere anstehende Reise nach Jukkasjärvi bzw. Luosto und eine grösstmögliche Ration des erwähnten Brunost ein. 

Wir schlenderten anschliessend noch etwas durch Tromsö quasi etwas abschied nehmend. Wir sind aber überzeugt, dass wir nicht das letzte Mal hier gewesen sind, es gibt noch so vieles zu erkunden in Norwegen.