Zuerst kurz mal zu unserer Anreise:
SAS Airlines hat gerade etwas Personalprobleme so wurde unser Flug 09:40 nach Oslo ge-cancelled und wir mussten dann auf einen Flug um 20:50 umbuchen. Ein halber Tag Oslo war also schon dahin bevor wir uns überhaupt zum Haus aus bewegt haben.




Der Flug von Zürich nach Oslo war anschliessend, während Start und Landung etwas rumpelig aber auf Reisehöhe (wir waren auf 12’000m unterwegs) wars dann schön ruhig und Raffi genoss die Aussicht auf die Sonne enorm. Den ganzen Weg konnte Raffi auf die Sonne runterschauen da wir genau nordwärts unterwegs waren blieb die Sonne die ganze Zeit am Horizont kleben. Dann eine recht überraschende Landung in Oslo um ca. 23:20 (weil wir quasi aus den Wolken plumpsten und auf dem Runway aufschlugen) und relativ kurz danach hatten wir auch schon unser Gepäck in der Hand. Im Flughafen Oslo findet man sich sehr easy zurecht und so sassen wir schon kurz darauf im Schnellzug nach Oslo Sentrum – um dort aus zu steigen und im strömendem Regen (inkl. Blitz und Donner) unser Hotel zu suchen. Nach ca. 15min Regen-Wandern und verfolgt von Taxis (welche uns unbedingt aufladen wollten – denn was machen Touris um diese Zeit noch unterwegs? – zu fuss!!) hatten wir auch das geschafft und fielen dann erschöpft in unser – viel zu weiches – Bett.












Am nächsten Morgen war um 08:30 “Tagwach” – das Frühstück rief, von unserem Zimmer aus sehen wir direkt auf das Buffet. Raffi war voll ge-hyped – schliesslich musste es doch einfach Brunost geben. Tatsächlich konnte sich Raffi nach einigem Suchen mit einem Brunost Knäckebrot (ja da ist noch ein Knäckebrot drunter) stärken. Gut genährt begaben wir uns nochmal ins Zimmer und dann gings los ins – komplett verregnete Oslo. Raffi dachte sich schon “dass wird eine Durchhalteübung bis einer von beiden den Rückzug ausruft” – wir gingen zum Meer – ca. 1min Fussweg entfernt vom Hotel. Wir hatten etwas von einer Akershus Festung gelesen die man grösstenteils öffentlich besuchen kann. Nach über 2 Jahren Unterbruch mal wieder das Meer zu sehen und zu riechen war aber Punkt Nummer Eins auf unserer ToDo-Liste.




In unsere Regengewänder eingekauert schleppten wir uns dann den kleinen Hügel hoch zur Festung. Immer wieder konnten wir die Aussicht auf den Hafen? oder was auch immer das ist… geniessen. In der Festung angekommen mussten wir zuerst versprechen den “Festungs-Fuchs” (ja, ein wilder Fuchs) nicht zu füttern. Zudem war da auch noch die Warnung, dass Eltern dafür verantwortlich sind, dass die Kinder nicht von den ungeschützten Festungsmauern stürzen… Halleluja…!
Anschliessend fanden wir Zuflucht im Souvenirladen der Festung, nach den üblichen “das wär doch härzig…. ah nei sövel zahli de doch nid”-Übungen entschieden wir uns dann die 100NK für die Festungsbesichtigung zu bezahlen, so konnten wir doch noch ein bisschen im Schärmen bleiben.
Die Festung bzw. das Schloss war recht ansehnlich und überall in sehr stimmungsvolles Licht getaucht. Man sah sehr viel alte Sachen (z.B. ein Schwert welches länger war als Susi gross ist) und ein paar schöne Sääle. Das Highlight war defintivs “Olavs Hall” – der Saal im Dachstock des Gebäudes welcher einen Freien Blick auf das Gebälk bietet. Als wir am Ende der Besichtigung die schützende Festung verliessen, wurden wir mit recht trockenem Wetter überrascht.



















Nach der Festung wollten wir nun mal den Centralbahnhof bei Tag anschauen gehen und die berühmte Shoppingmeile von Oslo finden. Also gings los richtung Sentral Stasion – auf dem Weg stiessen wir dann irgendwann endlich auf die Shoppingmeile. Leider ist diese nicht wirklich auf uns ausgerichtet, Hugo Boss, Yves Saint Laurent und wie sie alle heissen haben keinen hohen Stellenwert bei uns. Beim Fjällräven Shop hatte Susi sehr mit sich zu kämpfen, die Sachen sind extrem gut designt und scheinen auch Qualität zu haben, aber die Preise sind doch sehr gesalzen. Auch den ein oder anderen Kleiderladen haben wir durchsöbert, Raffi gelang es leider nicht Susi so ein geblümtes Kleid aufzuschwatzen welches einfach so zu Norwegen passt.




Irgendwann führte uns dann die Shoppingmeile automatisch zum Hauptbahnhof. Wir waren überrascht wie riesig der Hauptbahnhof ist und wie wenig der Fokus auf das Reisen ist und mehr auf Kaffees und gemütliches beisammensein. Vom Hauptbahnhof aus sahen wir dann auch das Opra Huus – das Opernhaus von Oslo und weil wir schon gehört hatten, dass die Aussicht von dort den Marsch wert ist, haben wir uns vom Hauptbahnhof gelöst und stiegen auf das Marmormonument von einem Opernhaus.
Die Architektur ist wirklich eindrücklich, man kann bis auf den höchsten Punkt des Hauses laufen und überall hat es noch kleine Winkel und Abzweigungen. Oben angekommen hat man eine fantastische Aussicht auf einen anderen “Hafen?” und sieht auch raus auf den offenen Fjord. Speziell zu erwähnen sind die gewaltigen Möwen die offensichtlich die Gegend beherrschen und nach ihrem Gutdünken gestalten. Angst vor Menschen kennen sie nicht, sie geniessen es in einem Schlungg an den Menschen vorbei auf die Berüstung zu landen – auch wenn die ganze Dominanz etwas bröckelt weil sie bei der Landung meistens die ersten zwei Schritte auf dem glatten Marmor ausrutschen.




Nun hatten wir doch schon ausgiebig Durst gesammelt mit unseren Wanderungen, wir erkundeten eine weitere Ecke die wir vom Opernhaus aus gesehen hatten. Beim “Lagerhuset” erweckte ein Pop-Up Food-Truck Konstrukt unsere Neugierde. Wir sicherten uns einen schönen Platz direkt am Meer und gönnten uns zwei Cola – für dass der Alkohol in Norwegen so verdammt teuer ist sind die alkoholfreien Alternativen doch recht eindimensional. Raffi war allgemein überrascht wie verliebt die Norweger in Alkohol sind, halt nicht in grossen Mengen (das kann ja keiner zahlen) aber doch gibts an jeder Ecke eine grosse Alkoholauswahl und eine eher magere alkoholfreie Auswahl. Wir schauten von unserem Pop-Up Konstrukt den Schiffen zu wie sie ablegten und wieder anlegten, plapperten über Gott und die Welt und genossen die Zeit.




Da uns mittlerweile der Rucksack gefüllt mit Regensachen, Kameras usw. etwas schwer wurde, gingen wir zurück zum Hotel um unsere Ausrüstung etwas aus zu dünnen und kurz zu verschnaufen. Im lokalen Joker (einem Seven Eleven Konkurrenten mit quasi identischem Angebot) holte sich Raffi noch eine Sjokolademelk (Schoggimilch) und dann ruhten wir uns kurz im Zimmer aus.
Es war nun ca. 18 Uhr und langsam knurrte unser Magen, da wir schon ausschau nach Restaurants gehalten hatten, wussten wir dass die Suche nach einem authentischen norwegischen Restaurant schwierig werden würde. Also ergaben wir uns und gingen in ein kleines Bistro gleich am Meer welches Pizza servierte. Die Pizzen waren 1A und wir genossen die Aussicht und die Norweger die um uns Herum fröhlich plapperten.
Dabei beobachteten wir den Alkoholkonsum der Anderen wieder genau und stellten bereits da eine erste Theorie auf…


Frisch gestärkt zogen wir dann los um weiter dem Meer nach zu wandern, wir fanden kleine gutbesuchte Badestrände und weitere kleine Grünflächen direkt am Meer, wir schauten einem Kreuzfahrtschiff zu beim anlegen und spazierten weiter dem Meer entlang. Es war nun ca. 20:00 und die Sonne stand weiterhin stramm am Himmel. Wir biegten um eine Ecke und fanden per Zufall die Schickimicki-Restaurantecke von Oslo – das ganze Dock wimmelte nur so von Menschen….
Da kommt wieder die Alkohol Theorie ins Spiel und wurde noch mit weiteren spezifischen Beobachtungen differenziert:
Alkohl trinken = Status Symbol = Schaut her, ich vermag EIN Feierabend-Bier, danach ist aber gut und ich trinke ein Cola!
nä. Level = Alkohol trinken = Status Symbol = Schaut her, ich vermag ein Apero (z.B. Mojito) und habe bereits ein Bier bestellt, welches neben meinen Drink bereit steht…
High End Level = Alkohol trinken = Status Symbol = Schaut her, ich vermag ein Apero (z.B. Mojito) und habe bereits ein Bier bestellt, welches neben meinen Drink bereit steht… und dazu habe ich noch einen Regen bzw. Sonnenschirm in der Hand…. 😀
Wir gingen schleunigst weiter, wieder zurück richtung Stadt. Wir spazierten fast zufällig zum Königsschloss und setzten uns noch in den Park des Königsschlosses, irrten uns anschliessend weiter richtung Hotel, vorbei an der Terror-Anschlag-Location vom Sonntag zuvor (ein Blumenmeer) und sind nun müde und 30’000 Schritte reicher wieder im Hotel und freuen uns auf den morgigen Tag.






